Tagebuch

Seite 21

  Ciudad del Este (Paraguay),    21. Februar 2006 - 16.00 Ortszeit  


     

¡ Buenos dias Amigos !


Nachfolgend mal wieder unsere spannenden Erlebnisse der letzten Tage in Argentinien und Paraguay ...













... und, hats Euch gefallen?!

Mal im Ernst, die empfehlenswerteste Reiseecke von Suedamerika ist das hier nicht gerade und deshalb sind wir jetzt auch ziemlich zuegig unterwegs gewesen, aber von vorn ...

Am 13.02. ueberquerten wir die uruguayische Grenze nach Argentinien, was innerhalb von 5 Minuten erledigt war, da man sich mit der Passkontrolle nicht lange aufhielt und unsere Rucksaecke niemanden interessierten.
Im argentinischen Grenzort Concordia besorgten wir uns Bustickets nach Santa Fé und fuhren am Nachmittag auch gleich dorthin.

Santa Fé ist eine 370000 Einwohner Stadt und zeichnet sich durch seine von 12ºº - 17ºº Uhr geschlossene Einkaufsstrasse mitsamt fast allen Internetcafes aus, wobei die Stadt in dieser Zeit total ausgestorben wirkt, bis auf natuerlich die Umgebung vom Busbahnhof mit seinen seltsamen Gestalten. Leider hat die Stadt auch sonst nichts attraktives zu bieten, so das wir ganz froh waren 2 Tage spaeter wieder weiter zu reisen.

Diesmal ging die Fahrt weiter noerdlich nach Resistencia und von dort am selben Tag noch in den Grenzort Clorinda.

Am Freitag (17.02.) startete unser selbst zusammengezimmerter Tagesausflug in den Nationalpark Río Pilcomayo an der paraguayischen Grenze und damit zur dortigen Laguna Blanca. Nachdem uns zunaechst 6 verschiedene Leute die unterschiedlichsten Abfahrtsorte eines Busses in den Nationalpark aufzaehlten, rief die Frau von der Rezeption unserer Unterkunft bei einer Busgesellschaft an, um rauszufinden, das an diesem Tag sowieso kein Bus zum Nationalpark faehrt.
Wir suchten uns also ein Taxi, welches uns ausserhalb des Ortes an einer Haltestelle absetzte, von wo aus uns ein Collectivo fuer einen ausgehandelten Preis zum Nationalpark fuhr. Die Fahrt fuehrte an diversen Palmenhainen vorbei, wobei wir uns wunderten, dass diese Schuessel von Collectivo ueberhaupt noch mehr als 10 m vorwaerts kam. Das aenderte sich aber puenktlich bevor wir den Nationalpark erreichten, da eine riesige Oelpfuetze unter unserem Luxusgefaehrt unsere Fahrt stoppte. An der Tankstelle hiess es dann von unserem Fahrer "uno minuto" und nach 40 Minuten Autoreparatur war die 1 Minute auch schon um.
Letztendlich hatten wir geschlagene 3 Stunden im Nationalpark an der Laguna Blanca Zeit, da sich bereits gegen 16ºº Uhr eine dicke Regenfront naeherte und wir bei Regen keine Chance mehr gehabt haetten den Matschweg zum Nationalpark mit unseren Collectivo wieder wegzufahren. So hakten wir auch diesen Ausflug unter "der Weg ist das Ziel" ab und beendeten damit erst mal unsere Reise durch Argentinien.

Am Samstag fuehrte unser Weg als erstes zur Grenze nach Paraguay, wofuer wir uns wieder mal ein Taxi goennten, da uns saemtliche Einwohner des argentinischen Grenzortes an irgendwelche ausgedachten Bushaltestellen schicken wollten. Auch diese Grenzformalitaeten waren innerhalb von 5 Minuten erledigt, wobei das wahrscheinlich was mit den Mercosur-Staaten zu tun hat.

Mercosur ist die Abkuerzung fuer Mercado Común del Sur (Gemeinsamer Markt des Suedens), die portugiesische Bezeichnung lautet Mercosul fuer Mercado Comum do Sul.
Im Maerz 1991 unterzeichneten die Praesidenten von Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay in Asunción ein Abkommen ueber die Schaffung eines gemeinsamen Marktes. Er sieht vor, den freien Verkehr von Guetern und Dienstleistungen, gemeinsame Außenzoelle und die Koordinierung der Wirtschafts-, Waehrungs- und Industriepolitik zu regeln. Durch das Protokoll von Ouro Preto zum Mercosur-Vertrag vom Dezember 1994 hat der Mercosur internationale Rechtsfaehigkeit und eigene Institutionen bekommen. Das kleine Generalsekretariat der Gemeinschaft bekam seinen Sitz in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo.
Der Mercosur ist ein Wirtschaftsverbund der 4 Gruenderstaaten sowie der beiden neuen Partnerlaender Bolivien und Chile nach dem Vorbild der Europaeischen Union und trat am 1.Januar 1995 offiziell in Kraft. Es besteht das Ziel, den Mercosul zunaechst um Bolivien und Chile und dann um Ecuador, Kolumbien, Peru und Venezuela zu erweitern.

Von der paraguayischen Grenze fuhren wir mit einem Kleinbus in die noch 35 km entfernte Hauptstadt Asunción und nach 1 Stunde "Stadtrundfahrt" liefen wir die letzten 45 Minuten vollbepackt bei 40ºC ins Zentrum der Stadt und checkten dort in einem Hotel ein.

Asunción - was fuer eine Hauptstadt!!!

Ab 14ºº Uhr hat alles zu, bis auf den Chinamann an der Ecke, wo man wenigstens noch Wasser kaufen kann. Ein Strassencafe wurde gluecklicherweise von uns noch entdeckt, was aber auch nur sehr begrenzte Oeffnungszeiten hat. Im Zentrum von Asunción am Wochenende ein Restaurant zu finden das geoeffnet hat, gestaltet sich schwierig, ist aber nicht aussichtslos.
Wir sahen uns noch den wirklich schoenen Praesidentenpalast von aussen an und konnten von Glueck sagen, dass die Zeiten sich auch hier schon deutlich verbessert hatten, denn in unserem Reisefuehrer stand folgender Text: "Heutzutage ist es ungefaehrlich, sich dem Palacio de Gobierno zu naehern und zu fotografieren. Das ist eine bemerkenswerte Verbesserung der Situation gegenueber den Zeiten unter Stroessner (erst 1989 gestuerzt worden!) und Francia, denn nach einem Bericht aus dem 19. Jahrhundert hatte der "El Supremo" (Francia) angeordnet, dass jede Person die vor dem Palast beim Anstarren beobachtet wird, sofort zu erschiessen sei."

Am Montag Vormittag fuhren wir nach Ciudad del Este (90000 Einwohner). Die Fahrt fuehrte vorbei an Wiese, Wald und grossen Ranches, wobei wir mal wieder an jeder Milchkanne anhielten, um Passagiere ein- oder aussteigen zu lassen und auch um den Paketzustellservice zu gewaehrleisten. Unterwegs wurde unser Bus noch mit den Fahrgaesten eines auf halber Strecke vollbesetzten liegengebliebenen Busses aufgestockt, wobei es scheinbar zu viel Arbeit gemacht haette, vorher noch die grossen Reisetaschen in den Kofferraum des Busses zu verstauen. So hatten alle am Gang sitzenden Spass (unter anderem auch Dirk), als des oefteren diverse Taschen auf den Koepfen abgestellt wurden. Irgendwann war aber auch diese Fahrt bei 40ºC und ausgestellter Klimaanlage im Bus vorbei.

Das Zentrum von Ciudad del Este ist in unseren Augen ein riesiger "Polenmarkt" und eine stinkende Dreckstadt, wobei Ihr auf die Beweisfotos leider verzichten muesst, da wir aus Sicherheitsgruenden darauf verzichteten die Kamera zu zuecken.

Morgen gehts fuer uns nach Brasilien und damit als erstes zu den weltberuehmten Iguazú-Wasserfaellen.

Seid wie immer lieb gegruesst

von Dirk und Romy

 

 

   


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