Tagebuch

Seite 12

  Arequipa  (Peru),    28. Oktober 2005 - 16.00 Ortszeit  


     

¡ Buenas tardes !

Nachdem wir vor 1 Woche unseren Inka-Trail fuer den 03.11.2005 in Cusco gebucht hatten, Dirk mit seinem Studentenausweis 173 US$ und ich 200 US$ dafuer hinblaetterten, fuhren wir am Samstag (22.10.) mit dem Nachtbus nach Arequipa.
Dort trudelten wir dann Sonntag Morgen auch ein und fuhren mit einem Taxi zur Plaza de Armas. Der Taxifahrer hielt vor einer Unterkunft und ich sah mir diese an, waehrend Dirk unser Gepaeck im Taxi bewachte.
Billig und voellig ausreichend mit sogar heissem Wasser zum Duschen!
Wir checkten fuer 2 Naechte ein.

Arequipa (2325 m ueber NN) ist mit einer Einwohnerzahl von 1 Million die zweitgroesste Stadt Perus und umgeben von einer phantastischen Berglandschaft mit mehreren Vulkanen.
Zahlreiche Haeuser wurden aus einem hellen Vulkangestein errichtet, so das man es auch die "Weisse Stadt" nennt.


Von hier aus buchten wir uns eine 2-Tages-Tour zum Colca-Cañon, die am Dienstag auch puenktlich begann.
Der Colca-Cañon wird von den Einheimischen als tiefste Schlucht der Welt bezeichnet und ist, je nachdem ob man vom hoechsten Berggipfel nahe der Schlucht aus bis zum Colca-Fluss misst oder vom Rand der Schlucht, 3200 m bzw. 1200 m tief. Der Grand Canyon ist dagegen (nur) etwa 1.400 m tief.
Wir waren eine Gruppe von knapp 25 Personen mit einem Altersdurchschnitt von 30-35 Jahren. Mit 11 Deutschen lagen wir als Reisenation mal wieder vorne. Dazu kamen 2 Schweizer, 2 Italiener, 2 Spanier, 4 Iren und einige weitere mit englischer Muttersprache. Lilly (unsere Reiseleitung) erzaehlte uns in Englisch viel zu der Umgebung und versorgte uns mit Cocablaettern, um den gewaltigen Hoehenanstieg auf 4875 m besser zu verkraften. Wir nahmen mehrere Lagen Cocablaetter, kruemelten etwas von einer festen Substanz (wahrscheinlich Kalk, da eine alkalische Substanz gebraucht wird) drauf und rollten alles zusammen. Das wurde dann zwischen die Zaehne geschoben, ein wenig draufrum gekaut und fuer die naechste halbe Stunde in der Wangentasche belassen.
Es schmeckte leicht bitter, unterschwellige Kopfschmerzen von der Hoehe bekamen wir trotzdem und auch Kurzatmigkeit stellte sich kurzweilig ein, aber wer weiss wie es ohne das Zeug geworden waere.
Wir kamen vorbei an Vicuña- und Alpakaherden, machten eine 1 1/2 stuendige Wanderung durch das Colca-Tal und fuhren Abends noch zu den "Baños Termales", wo wir es uns bei Daemmerung, 'nem Bier und einer Pina Colada im 35ºC warmen Aussenpool bequem machten. Abends gingen wir alle zusammen Essen und bekamen ein Animationsprogramm auf peruanisch geboten. Panfloeten, Gesang und Tanz waren angesagt und ein paar Touris tanzten mit 2 Einheimischen.
Wir kamen da gluecklicherweise drumrum.
In Chivay auf 3600 m uebernachteten wir in einer Bungalowaehnlichen Anlage.

Am naechsten Tag wurden wir um 5ºº geweckt, sassen 1 Stunde spaeter schon wieder im Bus und fuhren Richtung "Mirador Cruz del Condor". Unterwegs hielten wir in einem Dorf, wo ein traditioneller Tanz fuer Touris aufgefuehrt wurde, ein Dorf weiter konnten wir uns eine Kirche ansehen und um kurz vor 8 waren wir am Mirador.

Es heisst das hier die Condore nur zwischen 6ºº und 9ºº ueber der Schlucht des Colca-Tals kreisen und manchmal auch gar nicht. Wir hatten Glueck und sahen in den naechsten 1 1/2 Stunden mehrere dieser elegant gleitenden Voegel. Anschliessend gabs noch eine kurze Wanderung durch eine andere Ecke vom Colca-Tal, erneutes Einkehren in ein Restaurant, bevor es zurueck nach Arequipa ging, wo wir am fruehen Abend auch wieder eintrudelten.
Fuer 20 US$ zuzueglich Eintritt und Essen ein guter Preis fuer die Tour, die wir individuell dafuer nie hinbekommen haetten.

Jetzt vertroedeln wir ein paar Tage bis der Inka-Trail endlich losgeht. Wir fahren morgen Mittag mit dem Bus ins 4 Stunden entfernte Juliaca, da die Bahnverbindung auf dieser Strecke scheinbar nur zur Hauptsaison bedient wird. Und 1-2 Tage spaeter geht es zurueck nach Cusco, damit wir uns noch ein paar Tage vor dem Treck an die Hoehenlage gewoehnen koennen.

Euch allen ein ¡ bien fin de semana ! und bis zum naechsten Mal.

Dirk & Romy

 

 

   


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