Tagebuch

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  Quito  (Ecuador),    2. September 2005 - 14.00 Ortszeit  


     

Hallo Ihr Daheimgebliebenen!

Wir sind da und zwar alle beide! Wobei jeder von uns nette Geschichten schon auf dem Weg nach Quito erlebte. Ich fange mal bei meiner Geschichte an, da ich ja auch als erstes hier gelandet bin. Der Spass begann fuer mich schon am Flughafen Berlin-Tegel, nachdem ich mich von meinen Eltern verabschiedet hatte und Jana leider verpasste. Als ich einchecken wollte, wollte mich Iberia noch nicht mal mit nach Madrid nehmen, da ich weder ein Visum fuer Ecuador noch ein Rueckflugticket innerhalb der naechsten 3 Monate vorweisen konnte. Ich durfte also 1 Stunde vor Abflug noch quer ueber den Flughafen zum Iberia-Schalter wetzen, um mir dort ein Rueckflugticket zu kaufen (Jana, da war es gerade 7 Uhr). Habe dann bei der Iberia-Mitarbeiterin eine Mischung aus Entsetzen, Verzweiflung und Unverstaendnis an den Tag gelegt und siehe da, es ging auch anders. Mit einem Aufkleber vom 30. November 2005 ueberklebte sie mein Rueckflugticket und schon konnte ich einchecken. Den Aufkleber entferne ich einfach wieder bevor ich das Land verlasse und fertig. Auf dem Flughafen in Madrid ging dann das Gehetze weiter, da ich nur 1 1/2 Stunden Zeit hatte. Mein Handgepaeck-Rucksack bestand da nur noch aus "Fetzen", da das gesamte Tragesystem abgerissen war und sich damit alles so langsam anfing aufzuloesen (Saskia vergiss einfach die Empfehlung fuer diesen Rucksack). Dann gings weiter auf einen 11 Stundenflug nach Quito und erstaunlicherweise passierte nichts aufregendes. Das aenderte sich dann schlagartig als ich gelandet war. Durch die Polizeikontrolle kam ich problemlos und wurde von der Beamtin sogar auf deutsch mit Herzlich Willkommen begruesst. Die Ueberraschung wartete am Gepaeckband auf mich - besser gesagt, da wartete leider gar nichts auf mich! Allerdings war ich nicht die Einzige der es so ging. Wir waren ca. 40 Leute die kein Gepaeck mehr hatten. Saemtliche Berliner, welche die in Frankfurt gestartet waren, aber auch Spanier und Hollaender oder Skandinavier waren dabei. Das Ganze muss wohl in Madrid gescheitert sein. Jedenfalls habe ich die Unterkunft in Quito angegeben und habe eine Telefonnummer vom Flughafen erhalten, wo ich heute anrufen soll. Leider machen die gerade Siesta, versuche es dann halt spaeter wieder.

So, von mir (Dirk) nur die Kurzfassung, da ich nach der 48-stuendigen Reise doch ein wenig muede und nicht mehr in der Lage fuer eine geistreiche Beschreibung bin. Bis auf das kleine Malheur, das die Henkel meines Handgepaeckrucksackes 5 Schritte von der Haustuer entfernt rissen (gut, 12 Kilo waren vielleicht doch 'n bissl viel) und ich diesen fortan vor den Bauch gepresst herumtragen musste, liess sich der Beginn ganz gut an. Dank Micha, der mich ebenso wie Ingrid und Jana am Leipziger Bahnhof verabschiedete, hatte ich fort an wenigstens 'nen Jutebeutel zum Transport meiner Habseligkeiten. Axel nahm mich dann am Frankfurter Bahnhof in Empfang und wir verbrachten die Nacht bei diversen Bieren und Plauschereien (Riesendank noch mal, dass du fuer ein paar Bier insgesamt ueber 800 km durch Deutschland getuckert bist) bis ich dann gegen 5.00 Uhr endlich einchecken konnte. Leicht angeduedelt verbrachte ich dann den vermeintlich 2-stuendigen Flug mit schlafen, so dass ich die einstuendige Verspaetung gar nicht mitbekam und auch bis jetzt noch nicht den Grund dafuer weiss. Auf Grund dessen, durfte ich mit noch etwa 15 anderen Leutchen, die auch nach Miami wollten, jedenfalls 'ne Abkuerzung quer ueber den Londoner Flughafen nehmen, welches Privileg unserem Gepaeck jedoch leider nicht vergoennt war. Nach der Ankunft in Miami, einem dreiviertelstuendigen Aufenthalt bei der Immigration mit daemlichen Fragen und 2 ausgedehnten Sicherheitskontrollen, wartete ich noch etwa 'ne halbe Stunde verstaendnislos auf das leere Gepaeckband glotzend an der Gepaeckausgabe, bevor ich noch "schnell" eine Vermisstenanzeige mit Nachsendeauftrag nach Quito aufgab, um danach zum naechsten Flug zu eilen. Die Ankunft in Caracas gestaltete sich dann wesentlich entspannter, da ich mich einerseits nicht mit der Gepaeckabholung beschaeftigen musste und andererseits auch gute 9 Stunden Zeit bis zum naechsten Flug nach Bogota hatte. Leider machten im Flughafen gegen 23.00 alle Laeden dicht, so dass ich nicht mal mehr dazu kam mir ein wohlverdientes Cerveza zu goennen. Ausserdem musste ich auch die ganze Nacht irgendwelche Leute um Feuer anbetteln, da man mir in Miami beim Sicherheitscheckin das Feuerzeug abgenommen hatte. Jedenfalls bin ich nun auch in Quito und wir freuen uns erst mal riesig, dass wenigstens die Lebendware das Ziel erreicht hat.

 

 

   


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